Eine Lago D’Elio Legende
Kurz eine Bemerkung vorweg:
Im italienischen ist die Sonne: il sole, also männlich. Elio ist der Sonnengott.
Ein junges Mädchen trank aus dem Bach, der den Lago D’Elio speist, als es eine Stimme hört, die aus dem Wasser kommt sie fragt flüsternd fragt, ob sie verliebt wäre. Das Mädchen antwortet, dass sie sich verliebt hätte, sie wüsste aber nicht in wen.
Sie hatte nur gemerkt, dass, wenn sie sich im Frühling auf die Wiese zwischen die Blumen legt, von einer eigenartigen Empfindung übermannt wird und das ihr Herz schneller schlägt, genau so, wie es ist, wenn man verliebt ist. So hat das Wasser ihr verraten, dass ER am längsten Tag des Sommers gekommen wäre.
Es war die Sonne, die auf sie aufmerksam geworden war, als sie ihre Herde hütete und hatte sich in sie verliebt.
So hatte er sich entschlossen, sich ihr am einzigen Tag, der sich nur alle hundert Jahre wiederholt, an dem sie menschliche Formen annehmen kann, zu offenbaren. Als dann, am Tage der Sommersonnenwende, das Mädchen einen Jüngling mit leuchtenden Augen auf sich zukommen sah, wusste sie, das dieses die Liebe war, auf die sie schon immer gewartet hatte.
Sie liebten sich den ganzen Tag und nachdem die Sonne wieder gegangen war, kam das Mädchen, obwohl sie wusste, dass er die nächsten hundert Jahre nicht wiederkommen konnte an das Ufer des kleinen Sees und hob die Augen zum Himmel um ihren verlorenen Geliebten zu sehen.
Die Quelle, von Mitleid gerührt, gab ihr einen Rat. Das Mädchen trat in den Bach und ging in Richtung See, in dem sie sich nach und nach auflöste, Teil der Natur wurde und sich so mit ihrer grossen Liebe, der Sonne vereinigen konnte.